Hafengeschichte
Historische Meilensteine des Wanfrieder Hafens
Der Wanfrieder Hafen hat eine reiche Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Vom bedeutenden Handelsplatz bis zu einem reizvollen Ausflugsziel erfahren Sie mehr über die Schlüsselmomente unserer bewegten Vergangenheit.
- um 1100: Erste Erwähnung von Handel auf der Werra
- 1608: Stadtrechte und Stapelrechte für Wanfried
- ab 1800: Erfindung der Dampfmaschine (Eisenbahn) lässt die Bedeutung schrumpfen
- 2000: Restaurierung und Aufwertung der Hafenanlage
- 2008: Gründung des Fördervereins
Die Schlagd
Über ein Netzwerk aus Flüssen und Kanälen gelangten Güter aus Thüringen – wie Tuch, Holz, Erze und Salz – bis nach Bremen. Umgekehrt brachten Bremer Kaufleute Gewürze, Seide, Wein und Kolonialwaren auf dem Wasserweg tief ins Land hinein. Der Flusshafen an der Werra diente als wichtiger Umschlag- und Lagerplatz. Hier wurden Waren verladen, Zölle entrichtet und Verträge geschlossen.
Oft lagerten Lastkähne tagelang am Kai, während Fuhrwerke aus den umliegenden Städten Nachschub brachten. Gasthäuser, Lagerhäuser und Werkstätten prägten das Bild – und nicht selten wurden auch Neuigkeiten, Gerüchte und Ideen mit den Strömen weitergetragen.Für die einstige Reichsstadt Mühlhausen, selbst ein Mitglied der Hanse, war die Verbindung über die Werra von strategischer Bedeutung. Der Handel stärkte ihre Wirtschaftskraft, ihre politische Stellung – und ihre Offenheit gegenüber dem, was aus der Ferne kam. Heute erinnert der alte Hafen an diese reiche Vergangenheit: als Ort des Austauschs, des Aufbruchs und der Verbindung zwischen Stadt und Strom, zwischen der Hansestadt Bremen im Norden und Thüringer Land bis nach Bayern im Süden.
Die Schlagdscheunen in Wanfried gehören zu den letzen Relikten des Werraendhafens. Dieser überregional bedeutsame Endhafen der Werra-Weser-Schiffahrt ist heute nur noch durch die Hafenmauer und von zwei von insgesamt fünf ursprünglich vorhandenen Lagerhäusern erkennbar.